Apple setzt mit iOS 18 (fast) alles auf KI (2024)

iOS 18 bringt viele neue KI-Funktionen auf iPhones. Auch Macs und iPads erhalten mit ihren Betriebssystem-Updates "Apple Intelligence". Etliche KI-Funktionen gibt es aber erst im Laufe der Zeit - unter anderem mit ChatGPT. Außerdem erhalten zunächst nur wenige Geräte in den USA das KI-Upgrade.

Man darf Apple nie abschreiben, wenn es um neue Technologien geht. Das Unternehmen springt vielleicht nicht immer als Erster auf einen Zug auf, aber wenn es das tut, dann richtig. So stellten Tim Cook & Co. zum Beginn der Entwicklerkonferenz WWDC "Apple Intelligence" vor, womit neue KI-Fähigkeiten gemeint sind, die nicht nur von Apple stammen.

Vision Pro ab 12. Juli in Deutschland

Zunächst wurde aber der Verkaufsstart der Apple Vision Pro in weiteren Ländern angekündigt, in Deutschland ist die Datenbrille ab dem 12. Juli erhältlich. Sie kommt auch mit einem Update ihres Betriebssystems visionOS, die Verbesserungen halten sich jedoch in Grenzen.

Dann präsentierte das Team um Tim Cook einige Designänderungen, die mit iOS 18 auf iPhones kommen. Dazu gehört ein auf das Aussehen von Apps ausgebauter Dunkelmodus. Ebenso gibt es kleinere Verbesserungen für iMessage und andere Apps und neue Sicherheitsfunktionen. Vorerst nur in den USA interessant: iPhone-Besitzer können über Apple Pay Geld übertragen oder empfangen, indem sie die Smartphones aneinander halten.

Zum Auftakt Routine

Eine Sonderrolle nahm bei der Präsentation die Fotos-App ein, die ein komplettes Redesign erhalten hat. Das Aussehen soll vertraut bleiben, aber die Bedienung intuitiver sein. Unter anderem kann man neue Sammlungen anlegen und leichter teilen. Nutzerinnen und Nutzer haben dabei die Möglichkeit, die App teilweise nach ihren Bedürfnissen anzupassen.

01:35 min

Technik 08.05.24

Erster Schritt in Sachen KI Apple präsentiert leistungsstarke iPads mit M4-Chip

Wenige, aber praktische Neuerungen kommen auch für die Ohrhörer Airpods Pro. Man kann jetzt Siri-Vorschläge mit Kopfschütteln oder Nicken ablehnen oder annehmen. Außerdem sollen sie eine bessere Geräuschunterdrückung in lauten Umgebungen haben.

Beim Einsatz der Streaming-Box Apple TV am Fernseher sollen Filme und Serien besser verständlich sein, unter anderem durch die Möglichkeit, Stimmen hervorzuheben.

Auch watchOS für die Apple Watch hat ein paar Verbesserungen bekommen. So können Workouts jetzt eingeschätzt werden und man kann genauer verfolgen, ob man einen bestimmten Trainingsplan einhält. Es gibt Designänderungen wie neue Widgets und Gesundheitsdaten werden jetzt in einer neuen App detaillierter dargestellt und analysiert.

Rechner-App für iPads und Passwort-App

iPad-Nutzern präsentierte Apple ebenfalls zunächst nur kleinere Designänderungen und App-Verbesserungen. Neu ist der Rechner für iPads, bei dem man auch einen Apple Pencil für handgeschriebene Gleichungen und mehr einsetzen kann. Die Notizen-App hat die gleichen Fähigkeiten erhalten und erstmals wurde hier bei der Show KI erwähnt. Denn Smart Script verbessert Fehler und macht intelligente Vorschläge bei handgeschriebenen Notizen. Das war’s dann aber auch schon für iPadOS.

Das neue macOS wurde Sequoia getauft. Es ist jetzt auf Macs nicht nur möglich, den Inhalt eines iPhones zu spiegeln, sondern man kann das Gerät auch über den Rechner steuern. Benachrichtigungen werden gesondert angezeigt und wenn man sie öffnet, hat man automatisch die Option, mit dem iPhone zu interagieren - auch wenn es gesperrt ist. Ebenso einfach kann man Inhalte tauschen und auf beiden Geräten bearbeiten.

Nachdem man Passwörter schon bisher auf Apple-Geräten über die Schlüsselbund-Funktion synchronisieren und automatisch einsetzen konnte, gibt es jetzt eine eigene Passwort-App - auch für Windows. Der Safari-Browser erhält ein paar praktische Verbesserungen und Macs sollen zunehmend für Gamer interessant werden, indem Entwickler neue Möglichkeiten bekommen. Unter anderem soll die Kompatibilität mit Windows und die Übertragung auf iPhones und iPads erleichtert werden.

"Der nächste große Schritt für Apple"

03:05 min

Politik 06.04.23

Droht EU-weites Verbot der KI? "Wir wissen nicht, wie ChatGPT unsere Daten verwendet"

Erst nachdem diese interessanten, aber wenig spektakulären Änderungen für alle Plattformen des Unternehmens abgearbeitet waren, kamen Tim Cook und sein Team endlich zum "nächsten großen Schritt für Apple": Künstliche Intelligenz, genauer "Apple Intelligence".

Android-Nutzer kennen etliche der KI-Funktionen bereits. Dazu gehört in der Fotos-App Bilder zu finden oder kontextbezogen aus Mail und anderen Apps bereitzustellen. Software-Chef Craig Federighi betonte allerdings, dass Apple den Datenschutz ernster als die Konkurrenz nehme. Daher soll so viel wie möglich auf den Geräten stattfinden und nicht auf Cloud-Servern. Außerdem sollen die Modelle von unabhängigen Experten überprüfbar sein.

Apple schreibt Datenschutz auch bei KI groß

Aber auch Apple muss komplexere Aufgaben auf Server auslagern. Dabei sollen Nutzerdaten aber niemals gespeichert werden, die Modelle laufen ausschließlich auf Apple-Servern mit Apple-Chips und auch hier soll die Sicherheit nachvollziehbar sein.

Selbstverständlich soll auch der digitale Assistent Siri von "Apple Intelligence" profitieren. Die Konversation soll natürlicher sein und man kann Fehler machen oder Infos auslassen, die Siri über den Kontext versteht. Der Assistent ist jetzt außerdem in der Lage, Funktionen auf Anfrage mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu erklären.

ChatGPT kommt

01:48 min

Technik 14.05.24

OpenAI-Flaggschiff bald im iPhone? GPT-4o spricht wie Mensch und erkennt Emotionen

Noch hat Siri aber erst angefangen, ein KI-Assistent zu werden. Viele weitere Fähigkeiten sollen erst im Laufe der Zeit hinzukommen. Sie sind unter anderem das Resultat von Apples Kooperation mit OpenAI, wodurch ChatGPT 4 auf iPhones, iPads oder Macs kostenlos zur Verfügung stehen wird.

Das ist natürlich nicht auf den Geräten oder über Apples Server möglich. Um die Privatsphäre zu schützen, sollen IP-Adressen dann aber unkenntlich gemacht werden und OpenAI speichert laut Apple keine Anfragen. Sollte man sich entscheiden, für weitere Funktionen die Konten zu verbinden, gelten jedoch die Datennutzungsrichtlinien von ChatGPT.

Hilfe bei Texten, Spaß mit Bildern

Schon mit dem kommenden Update ist "Apple Intelligence" in der Lage, Nutzerinnen und Nutzern beim Schreiben zu helfen. Die Vorschläge sollen dabei deren Stil widerspiegeln. Man kann Texte unter anderem zusammenfassen oder Korrektur lesen lassen.

Die KI stellt auch verschiedene Versionen zur Auswahl, um den Tonfall an eine Zielgruppe oder eine Aufgabe anzupassen. So soll beispielsweise ein Bewerbungsanschreiben perfektioniert oder eine Partyeinladung humorvoller und kreativer gestaltet werden.

"Apple Intelligence" soll auch bei der Organisation von E-Mails und Mitteilungen helfen, in den Apps Notizen und Telefon kann man Audio aufnehmen, transkribieren und zusammenfassen. Gesprächspartner werden über Aufzeichnungen informiert und man erhält nach einem Telefonat auf Wunsch eine Zusammenfassung.

Mehr zum Thema

Superdünn, aber superstark Das neue iPad Pro ist spektakulär

Nicht nur für Stammkunden Der Sonos Ace ist tatsächlich ein ganz besonderer Kopfhörer

Top-Analyst sieht schwarz Apple Vision Pro ist offenbar nicht der erhoffte Erfolg

Mit dem neuen "Image Playground" ist es Nutzerinnen und Nutzern unter anderem möglich, Grafiken oder "Genmojis" erstellen, die in diversen Apps genutzt werden können. In der Notizen-App kann man beispielsweise über die Pencil-Werkzeugpalette darauf zugreifen. Wie bei Android ermöglicht "Apple Intelligence" in Fotos störende Objekte automatisch zu entfernen und mit Beschreibungen gezielt Bilder zu suchen oder eine Story zu erstellen.

Nur für starke Apple-Geräte und auf Englisch

Apple-Nutzer sollten sich allerdings nicht zu früh auf "Apple Intelligence" freuen. Denn vorerst wird es im Herbst nur in den USA und nur auf Englisch zur Verfügung stehen. Außerdem kommen nur Geräte in den neuen KI-Genuss, die die nötige Hardware haben. Das sind iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max sowie iPads und Macs, die mindestens Apples M1 Chip besitzen.

Apple setzt mit iOS 18 (fast) alles auf KI (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Greg O'Connell

Last Updated:

Views: 6029

Rating: 4.1 / 5 (42 voted)

Reviews: 81% of readers found this page helpful

Author information

Name: Greg O'Connell

Birthday: 1992-01-10

Address: Suite 517 2436 Jefferey Pass, Shanitaside, UT 27519

Phone: +2614651609714

Job: Education Developer

Hobby: Cooking, Gambling, Pottery, Shooting, Baseball, Singing, Snowboarding

Introduction: My name is Greg O'Connell, I am a delightful, colorful, talented, kind, lively, modern, tender person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.